Warum PAUSEN im Alltag so wichtig sind

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Du hast einen zu vollen Terminkalender? Schon mal die Mittagspause bei der Arbeit ausgelassen? Passiert das vielleicht sogar regelmässig bei dir? Hast du des Öfteren Muskelkater nach dem Sport? Fühlt sich für dich alles so schwer an und du bist überfordert und gestresst?

Dann mache eine Pause.

Ja, es klingt leicht gesagt und gemacht, aber als Workaholic fällt es einem doch schwer dies auch in die Tat umzusetzen. Du wirst merken wie viel Potential wirklich darin steckt zur Ruhe zu kommen.

Während meiner Yoga-Ausbildung durfte ich einen Monat lang mit Mönchen zusammenleben und hatte während dieser Zeit täglich vier Stunden Philosophie, in denen ich so viele wichtige Erkenntnisse für mein Leben sammeln konnte und diese mit dir teilen möchte.

Die Yoga-Art nach Sivananda beginnt mit dem Shavasana. In dieser “Totenstellung” liegt man auf dem Boden, entspannt sich und fühlt nach, was sich alles verändert. Das ist eines der wichtigsten Positionen im Yoga (Asanas). So heisst es, dass 70% des Erfolgs des Yogas in dieser Totenstellung liegt. Mich hat das so unglaublich fasziniert und erstaunt, dass es nach jeder Yoga-Position ein Shavasana gibt. Deswegen habe ich diese Yoga-Weisheit auch in meinen Alltag integriert. Ich versuche mich öfter daran zu erinnern Pausen zu machen und das auch tatsächlich durchzuziehen, denn in diesen Pausen liegt unglaublich viel Kraft.

Es gibt auch eine spannende Studie, die diesen Sachverhalt näher beleuchtet. Dafür wurden Probanden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 musste eine langweilige Aufgabe - wie Telefonnummern aus dem Telefonbuch abzuschreiben - machen, wohingegen Gruppe 2 eine Aufgabe bekam, die viel Konzentration abverlangte. Anschliessend wurden beide Gruppen eine Aufgabe gestellt, die kreative Ideen für die Lösung eines Problems abfragte.

Tatsächlich kam dabei heraus, dass die Probanden, die die langweilige Aufgabe vor der kreativen Aufgabe getan haben deutlich mehr und bessere Ideen für die Lösung der Problemstellung parat hatten als die Versuchsteilnehmer mit der Aufgabe, die viel Konzentration abverlangte.

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Woran liegt das?

Ganz einfach: Der Kopf ist durch die monotone Aufgabe freier und man verfällt in eine Art Tagträumerei, da der Auftrag so simpel und unterfordernd für uns ist. Unser Gehirn mag Langeweile gar nicht. Deswegen gehen unsere Gedanken bei Routineaufgaben auf Wanderschaft und erschafft sich eigene Impulse, die wir später in unserer Arbeit nutzen können. Ich denke jeder von uns kennt die Situation, dass die besten Ideen beim Spazierengehen, während dem Abwasch, unter der Dusche usw. hervorkommen.

Wir haben immer das Gefühl, dass Pausen uns in unserer Produktivität bremsen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wir brauchen den gedanklichen Freiraum, um neue Ideen kreieren zu können. Unsere Gesellschaft ist darauf getaktet immer weiter, höher und schneller kommen zu wollen. Ich glaube, dass wir noch weiter höher und schneller kommen, gerade wenn wir etwas langsamer machen.

Ich wünsche dir mehr bewusste und regelmässige Pausen im Alltag, so dass du dich auch mal zurücknehmen kannst und dann deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst.


Deine Jacqueline

Quellen:

Van Tilburg, W. A. P., & Igou, E. R. (2017). Can boredom help? Increased prosocial intentions in response to boredom. Self and Identity16, 82-96.